Die alte Leier mit HPM

/ Kurt Bracharz

Verdammt, da hätte ich mal wieder eine Wette hochkantig verloren! Zum Glück ist niemand darauf eingegangen, als ich in dieser Kolumne am 15. Juni 2009 einen Vorschlag machte: ‘Eine erstaunlich speichelleckerische Titelstory in ‘News’ zählte seine Freunde auf – vorwiegend Leute, die nur gelegentlich mit ihm zusammentreffen. Die Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern dauerte hingegen immer recht kurz, man könnte Wetten darauf annehmen, wie lange es diesmal geht.’

Die Rede war damals einmal mehr von HPM, dem Bregenzer Hans-Peter Martin, der dank der massiven Unterstützung der Wiener ‘Kronen Zeitung’ einerseits (120 positive Nennungen in den 5 Wochen vor der Wahl) und zahlreichen regionalen Martin-Gläubigen andererseits kurz danach wieder ins EU-Parlament einzog, weil ‘nur unser Vorarlberger die Mächtigen kontrolliert’, wie er am Wahlsonntag treuherzig auf dem für Inserenten wohl nicht ganz billigen Umschlag der Gratiszeitung ‘Wann & Wo’ versicherte. Und ich wäre Wetten eingegangen, dass es kein Jahr dauern würde, bis er sich neuerlich mit seinen Mitstreitern zerkracht hätte, wie zuvor schon mit der SPÖ, die ihn zuerst ins EU-Parlament gebracht hatte, dann mit Karin Resetarits und dazwischen mit Kurt Köpruner (der im Unterschied zu den Späteren nicht mit Vorwürfen an die Öffentlichkeit gegangen war, sondern stumm resigniert hatte).

Jetzt hat es aber doch etwas länger gedauert, bis der 2009 auf der Liste Martin kandidierende Martin Ehrenhauser sich von HPM getrennt hat. Ehrenhauser beschuldigt Martin, Gelder aus der staatlichen Kostenrückerstattung für den EU-Wahlkampf 2009 privat verwendet zu haben, und reiht ihn damit unter die Vielzahl österreichischer Politiker ein, deren Namen man immer zusammen mit der Unschuldsvermutung nennen muss.

Aber selbst wenn Hans-Peter Martin tatsächlich eine blütenweiße Weste hat, ist er offensichtlich jemand, der mit anderen Menschen einfach nicht zusammenarbeiten kann – für einen Politiker ist das alles andere als eine Qualifikation.